Daniel Habesohn - aufgewachsen unter der Platte, Europameister an der Platte
zurückKein Wunder, dass Daniel und seine Brüder im wahrsten Sinn unter der Tischtennisplatte groß wurden. Heute ist Danny Europameister im Doppel und selbst Vater von einem Sohn.
"Unsere Mutter hat uns im Training immer im Maxi Cosi unter den Tischtennistisch gestellt", erinnert sich Daniel Habesohn lächelnd. Doch sowohl bei ihm, als auch bei seinen beiden Brüdern Mathias und Dominik, wurde auf eine multisportive Ausbildung geachtet.
"Ganz am Anfang, bis wir circa zehn Jahre alt waren, haben wir jeden Tag eine andere Sportart in der Woche betrieben - Schwimmen, Judo, Kunstturnen und natürlich Tischtennis. Unsere Mutter wollte uns nicht zum Tischtennis drängen. Sie hat dann gemeint, das was uns am meisten Spaß macht sollen wir einen Tag öfter in der Woche trainieren. Am Ende war das bei uns allen dreien dann Tischtennis", erzählt der älteste Habesohn-Spross, Mathias.
Überhaupt erinnern sich alle drei gerne an ihre Kindheit zurück. Daniel Habesohn: "Wir haben zu dritt in einem Zimmer geschlafen. Unsere Eltern haben uns ein Klettergerüst gebaut mit drei Ebenen, in der Mitte vom Zimmer haben wir unsere Matratzen und Matten aufgelegt und sind dann vom Gerüst dauernd runter gesprungen."
Heute ist Mathias Trainer in der Werner Schlager Academy und spielt bei Linz Waldegg in der österreichischen Bundesliga. Daniel und Dominik sind seit Jahren fixer Bestandteil bei der SVS Niederösterreich.
Der definitiv erfolgreichste unter ihnen ist Daniel Habesohn, nicht zuletzt durch seinen Europameistertitel im Doppel vergangenes Jahr. Mit Stolz berichtet Mathias: "Ich glaube ein Hauptgrund für sein gutes Spiel ist diese multisportive Sportausbildung. Es ist definitiv mit ein Grund warum er Dinge im Tischtennis so schnell umsetzen kann."
Leidenschaft Tischtennis
Dass alle drei Habesohn-Brüder im Tischtennis engagiert sind und erfolgreich sind, ist kein Zufall. Daniel Habesohn: "Was uns auszeichnet und unser Leben bestimmt ist die Leidenschaft zu diesem Sport."
Was die drei sonst so ausmacht? Daniel Habesohn: "Ganz prägnant ist die extreme Bindung unter uns und dass wir das auch leben können da wir uns täglich sehen. Wir haben ein sehr gutes, inniges Verhältnis."
Bei den LIEBHERR 2013 Tischtennis Europameisterschaften, von 04. bis 13. Oktober im Multiversum Schwechat/Werner Schlager Academy, sind zwei von ihnen am Start - Daniel und Dominik.
Für Daniel Habesohn geht es um die Titelverteidigung im Doppel, gemeinsam mit Robert Gardos. "Vor vier Jahren haben wir begonnen Doppel zu spielen. Wir verstehen uns an der Platte und auch privat sehr gut. Ich glaube, dass das auch sehr wichtig ist für ein gutes Doppel", erzählt Danny.
Das Ziel ist bei der Heim-EM ist für beide klar: "Wir wollen unseren Titel natürlich verteidigen, aber es wird sehr schwer. Für mich ist eine Medaille jedenfalls schon ein Erfolg. Sollte es bei der Heim-EM Bronze werden, muss ich sagen, ich hätte lieber in Dänemark Bronze geholt und dafür daheim Gold."
Abgesehen vom Doppelbewerb, hat Daniel Habesohn auch mit der Mannschaft die Chance auf eine Medialle. Vorausgesetzt man besiegt in der ersten Runde Deutschland. "Auch ohne Timo Boll sind sie immer noch hoher Favorit auf Gold. Ihre Nummer drei liegt in der Weltrangliste in der Nähe von Robi (Anmerkung: Robert Gardos), der unsere Nummer eins ist. Aber wir haben alle schon bewiesen, dass wir jeden einzelnen von ihnen schlagen können. Ich hoffe, dass uns das Publikum voll unterstützt", sagt der 27-Järhige.
Ausgleich vom vielen Training findet Daniel Habesohn bei seiner Familie: "Jetzt, kurz vor der Heim-EM, ist es natürlich wieder etwas intensiver, aber normalerweise versuche ich viel bei meinem Kleinen zu sein und mit ihm zu spielen." Sohn Theo ist heute knapp über ein Jahr alt. Kurz nachdem sein Sohn auf die Welt kam, kürte sich Daniel Habesohn zum Europameister: "Das war letztes Jahr schon witzig. Meine Freundin ist extra mit dem Kleinen auf die Couch ausgezogen wenn er unruhig war, damit ich genügend Schlaf bekomme."
Für die Heim-EM ist er heuer jedenfalls ausgeschlafen genug.
27.09.2013 16:49