JEM: Bericht vom 3. Spieltag
zurückAm heutigen Sonntag haben drei unserer Teams die Möglichkeit gehabt, sich für die 1. Leistungsgruppe für die JEM 2012 zu qualifizieren. Alle Spielerinnen und Spieler sind von ihren Betreuern abends zuvor gut eingestellt worden und haben sich auch dementsprechend vorbereitet.
Mischek Karoline und Tischler Valerie haben sich gegen Slowenien gute Chancen ausgerechnet. Im Falle eines Sieges wären sie im Rennen um den heiß begehrten Platz in der 1. Leistungsgruppe der Klasse U15 weiblich geblieben. Anfänglich hat es gut ausgesehen, denn Karoline hat sich sofort einen komfortablen Vorsprung herausgespielt, den sie nicht über die volle Distanz bringen konnte. Einfache Fehler in der Entscheidung haben sie 0:1 in Nachteil gebracht. Nach dem klaren Sieg des 2. Satzes hat man das Gefühl gehabt, dass aufgrund der Überlegenheit nichts mehr passieren und Österreich 1:0 in Führung gehen sollte. Ein verschlagener hoher Ball bei 10:9 hat Karoline aus dem Tritt gebracht und eine Trendwende eingeleitet, die zum Matchverlust geführt hat.
Valerie hat gegen ihre Gegnerin leider nicht zu ihrem Spiel gefunden. Zu starke Blockbälle von der Rückhand und eine äußerst sichere Vorhand der Slowenin haben nicht mehr als einen Satzgewinn zugelassen. Das Doppel haben unsere beiden Spielerinnen über weite Strecken offen halten können und im5. Satz noch 4:1 geführt. 10 Fehler in Folge haben den letzten Funken Hoffnung auf den Aufstieg in die 1. Leistungsgruppe im Keim erstickt. Österreich hat das Spiel 3:0 verloren.
Am Nachmittag haben die Beiden gegen die Auswahl aus der Slowakei um das Erreichen eines Platzes zwischen 17 und 20 gespielt.
Nach dem verlorenen Spiel gegen Slowenien hat man sich mit der Außenseiterrolle abgefunden.
Karoline hat sich wieder gefunden und im Auftaktspiel hohe Moral bewiesen. Mit enormen Kampfgeist und tollen Rückhandpunktschlägen hat sie ihre Gegnerin in den spielentscheidenden Phasen beherrscht und überraschend bezwingen können.
Valerie ist ihr in punkto Kampfgeist um nichts nachgestanden und hat ihre Stärken voll entfaltet. Sie hat Österreich 2:0 in Führung gebracht. Voller Selbstvertrauen haben unser beiden Spielerinnen ihre Gegnerinnen im Doppel im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand gespielt. Problemlos ist eine 2:0 Satzführung erspielt worden und allem Anschein nach sind sogar unsere Gegnerinnen davon ausgegangen, dieses Spiel nicht mehr gewinnen zu können.
Überheblichkeit und das Zurückschalten um mehrere Gänge haben die Slowakinnen auf die Siegerstraße zurückgebracht. Chancenlos ist das Doppel verloren gegangen. Karoline und Valerie haben beide noch einmal versucht das Ruder herumzureißen. Müdigkeit hat sich bei beiden breit gemacht und dazu hat sich noch Göttin Fortuna zu ihren Gegnerinnen gesellt. Das ist des Guten zu viel gewesen und das junge Team hat den Sieg vor Augen diesen doch noch ihrer Gegnerin überlassen müssen. Das Spiel hat die Slowakei 3:2 gewonnen. Damit spielen unsere Vertreterinnen morgen um die Plätze 21 bis 24.
Für Gallitschitsch, Luginger und Co. ist heute einerseits Schadensbegrenzung angesagt gewesen, anderseits haben sie es notwendig gehabt, Selbstvertrauen für die Einzelbewerbe zu tanken.
Gegen Estland wäre alles andere als ein glatter Sieg bereits als Misserfolg zu klassifizieren gewesen. Galitschitsch hat sehr nervös begonnen, da ein beachtlicher Druck auf ihr gelastet ist. Gottlob hat sie Satz 1 mit 11:9 für sich entscheiden können. Die nächsten beiden Sätze hat sie abgegeben, sodass sie mit dem Rücken bereits zur Wand gestanden ist. Von da an ist nur noch Kämpfen angesagt gewesen. Den Test hat sie bestanden und mit dem hauchdünnen 11:9 im 5. Satz den für einen wichtigen Punkt gesorgt. Dass Mannschaften wie Estland nicht mehr im Vorbeigehen bezwungen werden können und der internationale Standard beachtlich gestiegen ist, hat auch Luginger Melanie zu spüren bekommen. Gemäß Aussage von Betreuer Liu hat sie gut gespielt, die Vorhandschläge haben wieder an Qualität gewonnen, und der Kampfgeist ist ungebrochen vorhanden gewesen. Auch sie hat sich im 5. Satz mit dem knappsten aller Ergebnisse durchgesetzt.
Raich Theresa hat im Wissen, dass ihr Team 2:0 in Führung liegt, nie den leisen Verdacht aufkommen lassen, dass dieses Spiel noch verloren werden könnte. Mit "Köpfchen" und der Ausführung der an sie ausgegebenen Taktik hat sie souverän 3:0 gesiegt. Das Spiel hat Österreich das erhoffte 3:0 gebracht.
Einen ähnlich deutlichen Sieg hat sich Betreuer Liu auch gegen die Mannschaft aus Armenien erwartet. Niki hat nach längerer Zeit wieder das von ihr gewohnte Tischtennis gezeigt und nichts anbrennen lassen. Mit dem 3:0 Sieg ist auf der Anzeigentafel die 1:0 Führung von Österreich kundgetan worden.
Melanie hat wie Nicole sehr engagiert und diszipliniert gespielt und auch mit 3:0 gewonnen.
Anstelle von Raich Theresa ist diesmal Schwaiger Marianne zum Einsatz gekommen. Hat sie im 1. Satz ihre Gegnerin noch sicher beherrscht, so hat sie im Verlaufe des Spieles erneut die Kontrolle vor allem im mentalen Bereich und somit auch den Faden im Spiel verloren. Wie in einem persönlichen Gespräch mir mitgeteilt, hat sie nicht das nötige Selbstvertrauen, um umkämpfte Sätze zu gewinnen. Die 1:3 Niederlage ist die logische Konsequenz gewesen. Dadurch hat Nicole noch einmal am heutigen Tage an die Platte müssen. Für den Erfolg hat sie härter als erwartet zu kämpfen gehabt und sogar einen 0:1 Satzrückstand wettmachen müssen.
Durch den 3:1 Sieg unseres Damenteams U18 grüßt Österreich von der Tabellenspitze in den Gruppenspielen um den 25. Platz.
Unser U15 Team männlich hat nach Deutschland, Polen und Schweden erneut eine besonders starke Nation zum Gegner gehabt.
Kroatien hat zwei der besten Spieler Europas in seinen Reihen. Die sich aufdrängende Frage hat nicht auf die Antwort darauf, wer im Normalfall als Sieger aus diesem Spiel hervorgehen wird, abgezielt, sondern darauf, wie wacker sich unsere Burschen schlagen werden können, und ob nicht der ein oder andere Satzgewinn zu realisieren sein könnte. Hofmann Florian hat wie immer sehr kämpferisch agiert und sein gesamtes Können in die Waagschale geworfen. Mit seinem druckvollen Spiel ist er aufgrund der Klasse seines Gegners nicht durchgekommen. Je weiter das Spiel fortgeschritten ist, desto besser ist Florian zwar ins Spiel gekommen, aber der gute Aufschlag und exzellente Rückschlag seines auf hohem Niveau spielenden Gegners haben ihm keine Chance auf einen Satzgewinn eröffnet.
Klaus David hat perfekt ins Spiel gefunden und im 1. Satz seinen Gegner mit gutem Kombinationsspiel sehr klar dominiert. Er hat es verstanden den gesamten Tisch auszunützen. Das Service und die Rückschläge sind von hoher Qualität gewesen und bei den längeren Ballwechseln hat er immer wieder punkten können. Sein Gegner ist vom Coach gut eingestellt worden und hat die Qualität seines Spieles erhöhen können.
Obwohl David nicht schlechter gespielt hat, hat er in der Folge gegen einen fehlerfrei spielenden und taktisch hervorragend eingestellten Kroaten keinen Satzgewinn mehr für sich verbuchen können.
Florian und Schaumberger Martin haben das Doppel bestritten.
Leider haben auch sie das höhere Niveau ihrer Gegner zur Kenntnis nehmen müssen. Ein Satzgewinn ist leider nicht möglich gewesen und das Spiel hat mit einer 0:3 Niederlage geendet.
Damit steht leider auch fest, dass unser U15 Team nächstes Jahr leider wieder im 2. Level spielen muss.
Nach vier dem 1. Level zuzuordnenden Teams haben unsere U15 Jungs gegen Lettland die Chance gehabt zu zeigen und zu beweisen, dass auch sie das Siegen nicht verlernt haben.
Klaus David hat gegen einen unorthodox spielenden Letten glatt in 3 Sätzen gewonnen. Er hat mit Überblick gespielt und hat sich darauf fokusiert, das Spiel zu gewinnen, um so das Gefühl des Siegens zu genießen. Seine Einstellung hat gestimmt und auch die spielerische Note hat er nicht vermissen lassen. David hat 3:0 gewonnen.
Über seinen 1. Sieg bei diesen JEM durfte sich auch Hofmann Florian freuen. Gegen den estländischen Verteidiger hat er nach einer 2:0 Satzführung einen Satz abgeben müssen, sein Sieg ist jedoch nie in Frage gestanden. Florian hat taktisch gegen die unangenehmen Schnittwechsel unheimlich gut gespielt und die gegen Defensivkünstler zu erbringende Geduld an den Tag gelegt. Im richtigen Moment hat er die Punktschläge angebracht und so für die 2:0 Satzführung gesorgt.
David und Florian haben im Doppel den Gegnern gerade einmal so viele Punkte überlassen, wie es erforderlich ist, einen Satz zu gewinnen. Sie haben konzentriert und konsequent unabhängig vom Spielstand in sehr professioneller Weise das Spiel zu Ende gespielt und sich und dem Team den 1. Sieg im Ausmaß von 3:0 beschert.
Trainer Bian und seine U18 Spieler haben sich aufgrund der Vorstellung in den bisherigen Spielen Chancen auf einen Sieg ausgerechnet.
Leitgeb Stefan hat sehr nervös begonnen und nie das Niveau erreicht, das er spielen kann. Es ist nicht jene gute Stimmung aufgekommen, die möglicherweise notwendig und hilfreich gewesen wäre, dem Spiel eine Wende zu geben. Er hat zwar zu puschen und kämpfen versucht, aber der Druck, der auf seinen Schultern gelastet hat, ist ihm zu groß geworden. Stefan hat 0:3 verloren.
Pfeffer Simon hat sich durch Stefans Niederlage nicht irritieren lassen. Von Anfang an hat er seinem Gegner erkennen lassen, dass er gewillt ist, dieses Spiel zu gewinnen. Selbst ein 0:2 Satzrückstand hat ihn nicht ins Wanken gebracht. Simon hat sich ausgezeichnet bewegt, mit seiner Vorhand viel Druck ausgeübt und mit parallel gespielten Bällen den Gegner aus der Balance gebracht, um dann den entscheidenden Schlag auf den Punktgewinn anzubringen. Die sichere Rückhand hat ihn dabei wesentlich unterstützt. Ganz besonders hat Simons mentale Stärke imponiert. Bians vorgegebene Taktik hat er strikt eingehalten und das Spiel noch 3:2 für sich entscheiden können.
Luginger Christian hat den von Simon eingeleiteten Erfolgslauf vorerst fortsetzen können. Er hat die erste sich bietende Gelegenheit genützt, um den Gegner unter Druck zusetzen. Mit seinem aggressiven Spielstil hat er den 1. Satz für sich entschieden. Leider hat er Satz 2 knapp verloren. Moral hat Christian bewiesen, als er sich nach einem 5:10 Rückstand im 5. Satz nicht aufgegeben hat, und Punkt für Punkt auf 9:10 aufgeholt hat. Den letzten und damit spielentscheidenden Punkt hat jedoch sein Gegner gemacht.
Stefan hat beim Spielstand von 1:2 leider nicht mehr zulegen können und ohne Selbstvertrauen gespielt. Sein Gegner hat eine zu große spielerische Konstanz gehabt und sich nicht aus dem taktischen Konzept bringen lassen. Man hat nur hoffen können, dass durch diese 1:3 Niederlage die Moral der Truppe nicht gebrochen worden ist.
Am späten Abend hat die Dramaturgie mit dem Spiel gegen Norwegen seine Fortsetzung gefunden.
Unsere Burschen haben sich nach der Niederlage gegen Rumänien am Hotelzimmer erholt und sind guter Dinge und froher Hoffnung in das Spiel gegangen, das mit dem Auftaktsieg von Simon idealer nicht hätte beginnen können. Er hat an die bisher gezeigten Leistungen anschließen können und für seine Verhältnisse wieder kontinuierlich perfekt gespielt.
Es hat keine Schwächephasen gegeben, die es seinem Gegner erlaubt hätten, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Simon hat sich 3:2 nach Sätzen durchgesetzt und somit für Stefan eine gute Ausgangslage erspielt.
Stefan hat befreit und ohne Verkrampfung aufgespielt und ist redlich verdient 2:0 in Führung gegangen. Wie aus heiterem Himmel hat er plötzlich den Faden verloren und mit seinem Schicksal zu hadern begonnen. Seine mentale Schwäche hat selbstverständlich auch seine spielerische Stärke angegriffen und reduziert. Resultierend daraus hat Stefan sein Spiel 2:3 verloren.
Luginger Christian hat ein ähnliches Schicksal wie Stefan und selbst im Spiel gegen Rumänien erlitten. Er hat sich mit vorbildlichem Einsatz eine 2:0 Satzführung erkämpft. In weiterer Folge hat er mit seinem zu passiv gestalteten Spiel dem Gegner die Möglichkeit eröffnet, wieder ins Spiel zurückzukommen. Alles Aufbäumen hat nichts mehr genutzt und das Spiel ist an Norwegen gegangen.
Unbeeindruckt von all dem und sich seiner eigenen Stärken bewusst hat Simon wieder eine untadelige Leistung gebracht. Er hat sich selbst von einem 1:2 Satzrückstand und einem Stand von 6:9 im 4. Satz nicht irritieren lassen und die vorgegebene Taktik bis zum Schluss durchgezogen. Von da an hat er seinem Gegner nicht den Funken einer Chance gelassen und den 5. Satz sogar mit 11:0 gewonnen. Damit ist Simon in diesem Turnier noch immer ohne Niederlage.
Wer nun geglaubt hat, dass sich Stefan an Simons Stärke aufbauen können wird, hat sich getäuscht.
Deprimiert von den heutigen Niederlagen, hat er mit sich am meisten zu kämpfen gehabt und für sein unsportliches Verhalten und Auftreten die rote Karte ausgefasst.
Er ist aus allen Fugen geraten und eine das nicht sehr dokumentierenswerte Spiel 0:3 verloren.
Das Spiel ist damit mit 2:3 verloren gegangen.
Bian hofft, dass Stefan sich bis den Individualbewerben wieder aufrichten kann und wird ihn daher in den nächsten Spielen schonen und nicht mehr in der Mannschaft aufstellen.
Günter Plattner
Ergebnisse Teambewerbe:
18.07.2011 11:30